Interview: Servicetechniker Christian

Interview mit Servicetechniker Christian

Christian ist seit 2011 bei RTS. Damit hat der gelernte Mechaniker fast die gesamte Entwicklung von RTS „live“ miterlebt. Kristin, Marketing, hat ihn auf einen Kaffee getroffen, um zu erfahren, was er in dieser Zeit alles erlebt hat.

Wie bist Du in die Windenergie gestartet?

Über die Ausbildung zum Windenergieanlagen Servicetechniker Onshore/Offshore in Bremerhaven beim BFW. Die Ausbildung war umfangreich und spannend, besonders die Trainings zur Feuerbekämpfung, Helikopterabsturz und Rettung im Wasser, die wir in Elsfleth im Maritimen Kompetenzzentrum gemacht haben. Die Situation Brand wurde sehr real simuliert mit Rauchentwicklung, Dunkelheit und allem, was dazu gehört. Auch die Evakuierung aus dem Helikopter, der in einem Schwimmbad wirklich unter Wasser gegangen ist, bei Seegang, Blitz und Donner, hat sich sehr real angefühlt.
(einen Film zur Offshore Ausbildung findet ihr auf unserem YouTube Kanal)

Nach der Weiterbildung bin ich zum Start bei RTS in den Rotorblattservice im Raum Ostfriesland eingesetzt worden.

Bist Du dort geblieben?

Nein, im Rotorblattservice war ich nur einige Wochen, danach habe ich ENERCON Windenergieanlagen aufgebaut und ich bin anschließend in die Netzanbindung gegangen. Ich habe mit den Anlagentypen E82 bis E126 gearbeitet. Die E-126 (größte Windenergieanlage von ENERCON) war ein echtes Erlebnis, die Gondel oben war so groß wie ein zweistöckiges Haus und alle Komponenten waren einfach nur riesig. Zum Aufbau wurde der größte transportable Kran Europas eingesetzt, das war schon etwas beeindruckendes!

Ich habe einen kleinen Abstecher in den Turmbau und in die technische Betriebsführung (Überwachung) von Windparks gemacht, dann sind meine Einsätze im Bereich Service & Wartung gestartet. Ich war in mehreren Projekten bei verschiedenen Kunden. Bis dahin war ich immer in der Zeitarbeit eingesetzt. RTS war ja auch bis 2013 eine reine Zeitarbeitsfirma.

Mit der Einrichtung der Werkvertragsabteilungen bin ich dann zu Stefan Wolf (Abteilungsleiter Service) in ein Servicetechnikerteam gewechselt und seitdem deutschlandweit rund um unsere Servicestationen im Einsatz. Wir haben Windenergieanlagen unter Vertrag, für deren festen Wartungszyklus wir zuständig sind.

Warst Du nie Offshore, also auf dem Meer, im Einsatz?

Offshore war nie mein Ding. Ich weiß, es ist sehr beliebt, aber ich habe es immer vorgezogen, Onshore (an Land) zu arbeiten.

Du hast bestimmt schon so Einiges erlebt, oder?

Auf jeden Fall! Ich bin gut rumgekommen in Deutschland, Belgien und den Niederlanden habe verschiedenste Firmen der Branche kennengelernt. Ich habe Kolleg:innen aus der ganzen Welt, auch das gefällt mir, gerade wenn man nach Feierabend noch zusammensitzt.

Großes Thema ist immer wieder das Wetter. Klar, wir sind dem Wetter ausgesetzt, jeden Tag. Im Winter haben wir mit Schnee und Eis und niedrigen Temperaturen zu kämpfen. Der Wind oben auf den Anlagen ist noch mal eine andere Nummer als unten am Boden. Da kann man richtig frieren. Im Sommer heizen sich die Gondeln oben auf bis zu 40 Grad auf. Da wird jeder Handgriff zur Herausforderung. Dazu kommt, dass wir immer die Arbeitssicherheit zu 100% im Auge behalten müssen. Auf über 100 Metern Höhe kann jeder Fehler und jede Nachlässigkeit fatale Folgen haben.

Entschädigt wird man durch die grandiosen Ausblicke. Sonnenauf- und Untergänge, Wetterphänomene, Lichtstimmungen, Ausblicke auf Berge, Seen und Meer … man sieht sich nie satt. Einmal sind wir bei unter 5 Metern Sicht im Nebel mit dem Mannkorb außen am Turm hoch auf die Anlage gefahren. Man ist praktisch ins Nichts gefahren, überall nur Nebel. Das war eine skurrile Situation.

10 Jahre RTS, das ist schon etwas! Was fällt Dir dazu noch ein?

Die Arbeit in der Windenergie gefällt mir nach wie vor sehr gut. Ich bin froh, dass ich die Anfänge der Energiewende in Deutschland und die Entwicklung der RTS Wind AG von Beginn an miterleben konnte. Bei allen „Turbulenzen“, die das dynamische Thema Windenergie einfach mitbringt, habe ich immer ein nettes Team, sowohl im Innendienst als auch unter den Technikern und freundliche Vorgesetzte gehabt bei RTS.

Christian: „Ich sage Danke für 10 Jahre RTS!“

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