Als Job-Einstieg in die Windenergie verpassen oft Bildungsträger den Berufseinsteiger:innen den letzten Schliff zur/zum Servicetechniker:in für Windenergieanlagen bzw. Monteur:in für den Aufbau von Windparks. Dafür kommen meistens ausgebildete Fachkräfte in Frage, z.B. Elektroniker:innen, Mechaniker:innen, Industriekletterer:innen, Seilzugangstechniker:innen und vergleichbare Berufe. Aber auch Quereinsteiger:innen, die eine neue Karriere anstreben, können in der Windenergiebranche Fuß fassen und nutzen die Weiterbildung als Job-Einstieg in die Windenergie. Wir erklären, was möglich ist.

„Werden“ ist kein Ankommen, kein „Fertig-Sein“ und keine Ziellinie, die man irgendwann überschreitet. Vielmehr ist „Werden“ ein Prozess aus kontinuierlicher Selbstentwicklung.
Genau für diese Vorwärtsbewegung sorgen in der Windenergie oft Bildungsträger, die auf die abgeschlossene handwerkliche Ausbildung noch eine Weiterqualifizierung „oben drauf“ setzen und so ermöglichen, in die Windenergiebranche einzusteigen.

Die RTS Wind AG arbeitet mit einigen Bildungsträgern und Schulungscentern zusammen, die über ganz Europa verteilt sind. Zum Beispiel das Berufsfortbildungswerk Bremerhaven (bfw). Es bietet eine weite Bandbreite an Kursen, u. a. auch im Bereich Elektrik und Mechanik: Das birgt interessante Möglichkeiten für Menschen in der beruflichen Umorientierung.
Welche Kurse werden als Job-Einstieg in die Windenergie angeboten?
Die angebotenen Lehrgänge sind AZAV-zertifiziert und somit finanzierbar durch externe Kostenträger wie zum Beispiel die Bundesagentur für Arbeit oder den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr. Gerade mit den beiden Abschlüssen „Fachkraft für Aufbau von Onshore und Offshore Windenergieanlagen“ und „Servicemonteur:in (HKW) für Windenergieanlagen, Onshore und Offshore“, bietet die Institution zwei wichtige Ausbildungsmöglichkeiten der Windindustrie.
Während die Aufbau-Fachkräfte in dem richtigen Einsatz von Hydraulikwerkzeugen, Grundlagen der Elektrotechnik und Leitersystemen geschult und vorbereitet werden, beim Aufbau von Windenergieanlagen mitzuwirken, bekommen die angehenden Servicemonteur:innen fundamentales Wissen, um Reparatur-, Wartungs- und Instandsetzungstätigkeiten durchführen zu können. Dies beinhaltet unter anderem die Module Maschinenbautechnik I-III, betriebswirtschaftliche Grundlagen, aber natürlich auch technische Kommunikation und Rechtsgrundlagen in der Windenergie.
Hält man eine solche Urkunde in den Händen, ist der erste Schritt der „Windenergie-Karriereleiter“ bereits erklommen.

Erwähnenswert ist auch die Ausbildung hinsichtlich der Arbeitssicherheit: Die Sicherheitstrainings nach GWO Standards, die für das Arbeiten an Windenergieanlagen unerlässlich sind, werden mit abgedeckt.
Die frischgebackenen Servicemonteur:innen erhalten zusätzlich mit ihrem Abschluss ein Kammerzertifikat und machen sich damit zum wertvollen Mitglied in den Bewerberpools der Windindustrie. Denn nicht nur der/die Teilnehmer:in selbst profitiert von Bildungsträgerangeboten, auch Firmen, die in der Windenergiebranche agieren, freuen sich in einer Zeit des Fachkräftemangels über qualifiziertes, gut ausgebildetes Personal.
Was macht eigentlich der…
Servicetechniker (m/w/d)
Als Servicetechniker:in bist Du in den Windparks an Land und auf See unterwegs. Du arbeitest eigenständig Aufträge an der Windenergieanlage ab und dokumentierst die Arbeitsschritte. In kleinen Teams führst Du die regelmäßigen Wartungen und Pflegearbeiten durch, ähnlich wie die Inspektion beim Auto. Im Störfall repariert ihr die Windenergieanlagen und müsst eventuell zuerst den Fehler finden. Die Arbeit erfordert Höhentauglichkeit, körperliche Fitness und berufliche Reisebereitschaft (Montagebereitschaft).
Elektriker (m/w/d)
Du erledigst elektrotechnische Service- und Wartungsarbeiten an den Windenergieanlagen, z.B. an der Trafo-Schaltanlage, an den Generatorsystemen, dem Blattwinkel, dem Gleichrichter. Du verantwortest die Störungssuche und -beseitigung und dokumentierst Deine Arbeiten sorgfältig. Du arbeitest mit Gleich- und Wechselströmen sowie Niedrig- und Mittelspannungen. Du bist europaweit unterwegs und kannst sowohl an Land als auch auf See arbeiten. Es empfiehlt sich, die Aufbauqualifikation „Servicetechniker für Windenergieanlagen“ zu machen, es ist aber keine Voraussetzung. Die Arbeit erfordert Höhentauglichkeit, körperliche Fitness und berufliche Reisebereitschaft (Montagebereitschaft).
Lagerist (m/w/d)
Als Lagerist:in in der Windenergie stattest Du die Monteure und Servicetechnikerteams für ihre Einsätze in den Windparks aus. Dazu zählt Material, Komponenten, Sicherheitsausrüstung, Werkzeug, Geräte und vieles mehr. Die Buchung der Materialbewegungen im Warenwirtschaftssystem, das fachgerechte Verpacken von Waren und das Be- und Entladen von Transporteinheiten gehört zu Deinen Aufgaben.
Mechaniker (m/w/d)
Mechaniker:innen in der Windenergie kümmern sich hauptsächlich um die mechanischen Arbeiten rund um die Windenergieanlagen.
Die Zusatzqualifikation „Servicetechniker für Windenergieanlagen“, ist von Vorteil, aber kein Muss. Generell solltest Du Dich nicht scheuen in der Höhe zu arbeiten und gerne beruflich „unterwegs“ sein.
- Mechanische Service- und Wartungsarbeiten an Windenergieanlagen
(Filtertausch, Fettwartung, Schraubverbindungskontrolle, Sicht u. Druckprüfungen etc.) - Fehlersuche und Störungsbeseitigung
- Dokumentation der durchgeführten Arbeiten